Wirksensorische Untersuchungen

Wirksensorik (engl. Empathic Food Testing) nennen wir unsere Methode zur Messung von Lebensmittelwirkungen auf das körperliche und emotionale Befinden. Das Verfahren lehnt sich formal an Normen für Sensorik an (Geier et al., 2016).

Über die Wirksensorik

Die Wirksensorik steht im wissenschaftlichen Kontext weiterer Methoden zur Messung sogenannter food induced emotions, die seit 2010 entwickelt werden (vgl. Spinelli et al., 2014, King et al., 2013). Die Wirksensorik unterscheidet sich von anderen Ansätzen durch eine achtsame Vorbereitung der Testpersonen.

In den letzten Jahren wurden in zahlreichen Studien lebensmittelbedingte Emotionen untersucht, die wiederum zur Entwicklung und Anwendung verschiedener Fragebögen geführt haben, die sich auf emotionale Wahrnehmungen konzentrieren (Spinelli et al., 2014, King et al., 2013, Ng et al. 2013, Porcherot et al., 2014).

EmpathicFoodTest

Die aktuelle wissenschaftliche Literatur zu „Emotionsfragebögen“ konzentriert sich auf mehrere Themen, darunter: Produktspezifität, Fragebogenlänge, Sprache, Ableitung von Begriffen (Gmuer et al., 2015), die Nationalität der Beobachter, die Konsumhäufigkeit für bestimmte Produkte (Piqeras-Fizman et al. 2014), die Anzahl der angebotenen Produkte, die Reihenfolge der Fragen (King et al. 2013), die zeitliche Dynamik sensorischer und emotionaler Effekte (Jager et al., 2014) und der Messzeitraum (Hendy 2012) selbst.

Bei den gängigen Methoden zur Messung lebensmittelbedingter Emotionen sind vorbereitende Übungen der Panelisten („Einstimmung“) nicht integriert. In dem von uns entwickelten EmpathicFoodTest (Geier et al., 2016) haben wir einen vorbereitenden Rahmen entwickelt und integriert, der auf dem von Kabat-Zinn (1982) theoretisierten Konzept der „Achtsamkeits-basierten Stressreduzierung“ basiert.

Die Entstehung von WirkSensorik

Diese Vorbereitung der Probanden haben wir eingeführt, da Emotionen im somatosensorischen System lokalisiert sind (Nummenaa et al., 2014) und wir davon ausgehen, dass eine Verbesserung der Körperwahrnehmung durch die Vorbereitung zu einer verbesserten Wahrnehmung des durch die Nahrung hervorgerufenen Körperempfindens führt. Ein eigenes Experiment zeigt deutlich Effekte einer achtsamen Einstimmung auf die Produktunterscheidung (Geier 2018).

Die Wirksensorik wurde entwickelt, um den Mehrwert guter Lebensmittel zeigen zu können, nämlich positive Effekte auf das körperliche und emotionale Befinden.

Forschung und Weiterentwicklung der Wirksensorik-Methode findet über den Forschungsring statt. Alle Dienstleistungen rund um Wirksensorik werden über unsere Tochter, die WirkSensorik GmbH, angeboten.

Schulungen und Ausbildung

Die wichtigsten Dienstleistungen sind Produktprüfungen und Schulungen. Produktprüfungen mit Wirksensorik orientieren sich formal an sensorischen Tests (deskriptiver Test mit geschultem Personal oder hedonischer Test mit ungeschulten Personen). Nach einer Produktprüfung können Hersteller ihr Produkt mit dem Label „EmpathicFoodTested“ versehen.

Bei den Schulungen gibt verschiedene Niveaus: eine einfache Einführung z.B. für Mitarbeitende über wenige Stunden. Die Teilnehmenden werden durch Übungen unterstützt, Wirkungen von Lebensmitteln auf das eigene körperliche oder emotionale Befinden zu beobachten. In Schulungen über mehrere Tage können Gruppen in einem Unternehmen qualifiziert werden, eine eigene Wirksensorik-Prüfgruppe aufzubauen. Die Schulungen dafür erstrecken sich in der Regel über mehrere Monate, um selbständiges Üben zu ermöglichen.

Eine weitere Vertiefung besteht in der Ausbildung zur Trainerin/zum Trainer für Wirksensorik. Die Schulung umfasst vier Termine je eineinhalb Tage aus. Erstmals wurden im Herbst 2021 12 Trainerinnen und Trainer ausgebildet.

Dr. Uwe Geier auf der Biofachmesse 2023

Ansprechpartner:innen:

base
Dr. Uwe Geier

Geschäftsführender Vorstand & Wirksensorik


0 61 55 842 1-11


uwe.geier@forschungsring.de

Achtsamkeit und die Wirkung von Lebensmitteln

auf das eigene körperliche und emotionale Befinden sind Themen, die Konsumentinnen und Konsumenten ansprechen. Für Hersteller und Händler bietet Wirksensorik dadurch die Möglichkeit, eigene Produkte auf eine neue und nachvollziehbare Weise auszuloben und in einen Dialog mit Kundinnen und Kunden einzutreten.