Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf landwirtschaftliche Kulturpflanzen

Die Exposition von Pflanzen durch hochfrequente elektromagnetische Felder (EMF) durch Mobilfunk und anderen Quellen nimmt stetig zu. Bisher liegen kaum Freiland-Untersuchungen über mögliche Effekte auf Pflanzen vor. In mehreren Experimenten mit Salatpflanzen und jungen Linden werden Wirkungen auf die Photosyntheseleistung und morphologische Merkmale geprüft.

Aufgrund des Mangels an Studien über mögliche Effekte hochfrequente elektromagnetische Felder auf Pflanzen im Freiland wurden im Jahr 2020 vom Forschungsring erste Versuche begonnen. Dafür wurden jungen Linden in (Gefäßen) auf unterschiedlich belasteten Standorten aufgestellt und beobachtet.

In den Jahren 2021 und 2022 wurden in sieben Durchgängen Salate in Exaktversuchen getestet. Parallel wurden in beiden Jahren junge Lindenbäume gemessen. Die Leistungsflussdichte betrug für die Salatpflanzen ca. 10.000 µW/m2.

Die hochfrequenten Felder im Exaktversuch wurden durch zwei DECT-Telefone und zwei WLAN-Router im Dauerbetrieb erzeugt, und zwar mit den Frequenzen 1,8 GHz, 2,45 GHz und 5 GHz.

Die Salatpflanzen reagierten auf EMF deutlich mit einer Störung der Photosynthese und einer Verfrühung der Blüte. Die Ergebnisse sind bereits veröffentlicht. Ähnliche Veränderungen sind bei den jungen Lindenbäumen zu erkennen. Eine wissenschaftliche Veröffentlichung darüber ist in Vorbereitung. Weiter konnten wir positive Effekte durch pflanzenstärkende Maßnahmen unter EMF-Bedingungen feststellen.

Im Frühjahr 2023 wurde ein On-Farm-Versuch gestartet. Es wurde eine Versuchsanlage in ein Roggenfeld in der Nähe einer Mobilfunkantenne gelegt. Es wird geprüft, ob auch unter Praxisbedingungen pflanzenstärkende Maßnahmen positive Effekte auf die Pflanzen zeigen.

Weitere Versuche zum Verständnis der Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf Pflanzen sind in Vorbereitung.