Wir arbeiten mit der Kupferchloridkristallisation nach Pfeiffer und erzeugen Steigbilder nach WALA. Beide Methoden setzen wir in Projekte ein, entwickeln sie weiter und bieten sie auch als Dienstleistung an.
Metallsalze besitzen die interessante Eigenschaft, in gelöster Form auf organische Substanzen zu regieren: Sie bilden spezifische Strukturen, die ausgewertet werden. Die sogenannten bildschaffenden Methoden – genauer: die Kupferchloridkristallisation nach Pfeiffer und das Steigbild nach WALA – machen sich diese Eigenschaft zu Nutze. Die Metallsalze werden in wässriger Lösung mit dem ebenfalls gelösten zu untersuchenden Probenzusatz in Reaktion gebracht. Das Ergebnis sind probenspezifische Strukturen (und bei den Steigbildern auch Farben), aus denen Eigenschaften der Probe abgelesen werden können.
Auf einem Träger – in der Kupferchloridkristallisation eine Glasplatte; beim Steigbild ein fließfähiges Papier – werden diese Strukturen sichtbar. Um die Bilder auszuwerten, werden Referenzbilder von Pflanzen und Lebensmitteln und standardisierte visuellen Kriterien genutzt.
Beide Methoden wurden in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt. Mittlerweile liegt eine große Anzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen darüber vor.
Die Kupferchloridkristallisation ist vermutlich die am besten dokumentierte bildschaffende Methode. Einer Empfehlung der Senatsarbeitsgruppe der Bundesforschungsanstalten (2003) folgend wurde sie mittlerweile im Rahmen mehrerer öffentlich geförderter Projekte (z.B. BÖL-Projekt 02OE170) validiert (z.B. Fritz et al. 2018, Huber et al. 2010, Kahl 2007). Die Untersuchungsmethodik der Kupferchloridkristallisation wurde bereits intensiv erforscht und weiterentwickelt.
Hervorzuheben sind aus unserer Sicht folgende Bereiche:
Mehrere Studien belegen das Potenzial der Kupferchloridkristallisation zur Unterscheidung von Produkten aus unterschiedlichen Anbaumethoden (Fritz et al. 2011, 2018). Die Methode eignet sich außerdem zu Bestimmung eines Summenparameters für Reife- und Abbau-Vorgänge (Doesburg et al. 2015). Deshalb wird die Methode regelmäßig von ökologischen Pflanzenzüchtern eingesetzt, um Sorten und Linien zu beurteilen. Durch ihre Fähigkeit, Abbauvorgänge sensibel zu erfassen, erscheint die Kupferchloridkristallisation darüber hinaus besonders als Anzeiger der Intensität von Verarbeitungsschritten geeignet.
Beide Methoden sind aufwändig: Sie werden häufig kombiniert eingesetzt, benötigen Reaktionszeiten von mitunter mehreren Tagen, die Erstellung von Referenzbildern, mehreren Lösungsverhältnissen sowie Wiederholungen – und was die Kupferchloridkristallisation betrifft: eine Klimakammer mit einem entkoppelten Probentisch. Da sie jedoch in der Lage sind, Unterschiede zu erheben, die anderen Laboranalysen – insbesondere Analysen auf Inhaltsstoffe – verschlossen bleiben, sind sie für uns ein unerlässliches Werkzeug.
Der Forschungsring arbeitet im Projekt GESTE (GESTalt Evaluation) mit seinem Labor gemeinsam mit Partnerlaboren an der Weiterentwicklung der Kupferchloridkristallisationsmethode, besonders an der visuellen Gestaltauswertung.
Die Untersuchung mit den bildschaffenden Methoden kann bei uns in Auftrag gegeben werden. Dabei werden in der Regel die Methoden Kupferchloridkristallisation nach Pfeiffer und Steigbild nach WALA parallel eingesetzt. Je Probe und Methode werden zwischen vier und zehn Bilder erzeugt. Die Preise für die Untersuchung einer Probe liegen – abhängig vom Probenumfang und Versuchsfrage – zwischen 600 € und 1.400 € (zzgl. USt). Die Untersuchung einzelner Proben empfehlen wir nicht, weil die Einordnung von Ergebnissen in der Regel eine Vergleichsprobe verlangt.
Bitte fragen Sie uns bei Interesse an.